Vor der Sterilisation

 

Vorbereitung der Sterilisation


Die Entscheidung zu einer Sterilisation sollte als Frau nie ohne eine gute Vorbereitung getroffen werden. In Anbetracht der hohen Kosten, der nötigen Operation und den damit verbundenen Risiken ist eine Sterilisation keine einfache Entscheidung.
Im Gegensatz zu anderen Verhütungsmethoden, ist die Tubensterilisation endgültig und besonders bei der Frau nur schwer wieder rückgängig zu machen. Die Entscheidung für eine Sterilisation sollte daher von der Frau weder unter Druck, noch unter dem Drängen anderer Menschen geschehen. Empfehlenswert ist es, vor der Sterilisation nicht nur das Gespräch mit einem spezialisierten Mediziner, sondern auch mit einem Therapeuten zu suchen, der sich mit den möglichen Folgen der Sterilisation auch aus psychischer Sicht auskennt.
Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass erfahrungsgemäß 5-10 % der Frauen und Männer ihren Entschluss zu Sterilisation im Nachhinein bereuen¹, sollte nochmals überdacht werden, ob nicht eine Langzeit-Verhütungsmethode, wie zum Beispiel die GyneFix Kupferkette oder eine andere Spirale, eine Alternative mit geringeren Risiken bei ähnlicher Sicherheit darstellen könnte.
Sollten Zweifel bestehen oder gehen bereits vor der Sterilisation Gedanken in die Richtung, dass man sich danach nicht mehr als ganze Frau fühlen könnte, dann kann die Anwendung einer alternativen Verhütungsmethode ratsam sein.


Emotionale Vorbereitung auf die Sterilisation


Eine gute Beratung ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Vorbereitung auf die Sterilisation. Ebenso kann es hilfreich sein, sich mit bereits sterilisierten Frauen auszutauschen oder sich Erfahrungsberichte im Internet durchzulesen, um auch Einblicke in die persönlichen Bereiche der Tubenligatur und deren Folgen zu erhalten. Wichtig sind auch Informationen darüber, wie sich eine Sterilisation auf eine Partnerschaft auswirken kann, denn auch hier können Folgen auftreten, die vielleicht vorher nicht ganz absehbar waren.
Steht der Entschluss zur Sterilisation fest, dann gilt es eine gynäkologische Tagesklinik oder eine passende Frauenklinik aufzusuchen, um einen Arzt zu finden, welcher die Sterilisation (Tubensterilisation bzw. Tubenligatur) schlussendlich durchführt und den dafür notwendigen Eingriff vornimmt.


Vorbereitung auf die Sterilisation: Die Operation


Im Vorgespräch und in der Voruntersuchung wird der behandelnde Arzt oder ein Mitarbeiter des Teams sich um die Vorbereitung der Sterilisation kümmern. Es wird eine ausgiebige Befragung und eine Risikoaufklärung der Patientin erfolgen, ebenso werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Zu diesem Gespräch gehört auch, dass die Frau ein letztes Mal über die Alternativen zur Sterilisation beraten wird. Der Arzt ist dazu verpflichtet, sich davon zu überzeugen, dass die Frau die Tragweite und den Einfluss der Sterilisation auf ihr weiteres Leben versteht und reif genug für diese Entscheidung ist. Der Arzt ist keineswegs verpflichtet, dem Wunsch seiner Patienten nachzugehen und eine Sterilisation durchzuführen, wenn er der Meinung ist, dass die Entscheidung zur Sterilisation nicht reiflich überlegt ist.

Wurde die Entscheidung für eine Sterilisation getroffen, müssen von der Frau noch verschiedene Dokumente, wie zum Beispiel eine Einwilligungserklärung, unterschrieben werden. Ebenso wird vereinbart, wie die Begleichung der Kosten für die Sterilisation erfolgen soll.
Direkt vor dem Eingriff zur Sterilisation sollte die Frau ca. 6-12 Stunden lang weder getrunken, gegessen oder geraucht haben, wobei dies von der gewählten Narkoseform abhängt. Außerdem sollte die Patientin während der Sterilisation kein Make up und keinen Nagellack tragen und sich bereits im Vorfeld darum kümmern, dass sie nach dem Eingriff von einer Begleitperson abgeholt werden kann.

 


 

¹ Pro familia Broschüre „Sterilisation“, S. 04, 15. Auflage 2013